Deutsch-Italienische Gesellschaft Bielefeld © Jürgen Adam
Reisen
Studienreise nach Umbrien
Eine Reise nach Umbrien
Im September machten wir uns als Gruppe von 28
Personen auf, um im Rahmen der Deutsch-Italienischen
Gesellschaft eine Studienreise nach Umbrien
durchzuführen, in das „grüne Herz“ Italiens, wie die
Region manchmal genannt wird. Sie hat nämlich viel
schöne Landschaft zu bieten und liegt mitten in Italien:
grenzend an die Toskana, Latium und die Marken.
Und erstaunlich grün war es wirklich an vielen Stellen,
obwohl auch hier, wie in vielen Regionen in diesem Jahr
der Notstand auf Grund der Trockenheit erklärt worden
war.
Unsere Studienreise führte uns im Norden in die Städte
Perugia, Assisi, Gubbio und Città di Castello, unsere
Unterkunft, von der aus wir diese Städte besuchten, lag
am Lago Trasimeno, in Passignano.
Der See selbst wurde auch umrundet, begleitet von vielen
Entdeckungen, zum Beispiel einem Handwerker, der der
Konkurrenz trotzend in Handarbeit eine Schilfwerkstatt
betreibt (in S. Feliciano). Auf der größten Insel, der Isola
Maggiore, wurden wir mit gutem Fischessen verwöhnt, so
wie auf der gesamten Reise die typischen Gerichte
Umbriens (Trüffel, Steinpilze) nicht zu kurz kamen.
Die Städte im Norden Umbriens, aber auch die im
südlicheren Teil, wie Todi (wo unser zeites Hotel lag),
Orvieto, Spoleto und Montefalco hatten so viel
Interessantes und Schönes zu bieten, dass unsere Reise
nur einen ersten Eindruck vermitteln konnte. Weitere
Reisen in diesen Teil Italiens würden sich auf jeden Fall zur
Vertiefung lohnen.
Wir erfuhren viel über Künstler, die bedeutende Werke in
Umbrien hinterlassen haben: Giotto und weitere Meister
in der Franziskuskirche in Assisi, Perugino, Signorelli,
Rafael u.a. in Perugia, Orvieto und Spoleto. Eindrucksvolle
Kirchen, Museen, Plätze und „Wunder“ der Architektur
konnten wir bestaunen, wie z.B. den Dom von Orvieto,
den Palast der Consoli von Gubbio, das Aquädukt von
Spoleto. Mit Alfredo Burris Kunstwerken in Città di
Castello entdeckten wir auch die Arbeiten eines
weltbekannten modernen Künstlers der Region.
Wir erfuhren vieles über die Geschichte Umbriens, z.B. in
der Ausgrabungsstätte einer antiken römischen Stadt an
der Via Flaminia (Carsulae), aber auch in den oben
genannten Städten, über die Stadtrepubliken und ihre
Machtkämpfe, die Verstrickungen in die
Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst etc.
Besonders gut lernten wir (leider nicht persönlich) Franz
von Assisi kennen.
Einige von uns sahen in Gubbio auch das eindrucksvolle
Mahnmal für die 40 von der deutschen Wehrmacht im 2.
Weltkrieg ermordeten Einwohner.
Noch weiter zurück, in die Naturgeschichte, wurden wir
im mumifizierten Wald geführt, wo Bäume von vor
Tausenden von Jahren zu bestaunen waren, die im
Rahmen eines biologischen Forschungsprojektes
untersucht werden (Dunarobba). Auch weiteres Handwerk
bzw. regionale Produktionsstätten konnten wir
kennenlernen, die berühmte alte Tuchweberei Tela Umbra
in Città di Castello, sowie die Wein- und
Olivenölherstellung.
Die hügelige Landschaft mit ihren Zypressen begeisterte
uns ebenso wie die Ausblicke von den in der Regel auf
einem der Hügel gelegenen Städte; und die
Marmorwasserfälle (Cascate delle marmore), die wir im
Regencape besichtigten, zeigten sich in uns in ihrer
(künstlich erzeugten) Pracht.
Sachkundig wurden wir von Stadtführerinnen vor Ort
geleitet, die uns die notwendigen Erklärungen gaben.
Und: Alles war von dem Reiseunternehmen, mit dem wir
kooperiert hatten, gut organisiert.
Ganz kurz zusammengefasst:
Diese Reise war sehr schön, die Gruppe hat sich gut
verstanden, und viele fragten schon auf der Rückfahrt
zum römischen Flugplatz Fiumicino, wohin denn die
nächste Reise der DIG gehen wird.